Mit Dekret vom 5.12.1682 des Bischofs von Konstanz wurde Schoppernau endlich eine selbständige Pfarrei.
1710 wurde eine Kirche mit Turm für 3 Glocken vom
Baumeister Johann Brenner (1664 - 1749) von Gräsalp in den Ausmaßen
gebaut, wie sie bis 1957 bestanden hat. Das Kirchenschiff erhielt eine
Holztäferdecke. 1796 wurde diese Decke entfernt und die 3 heimischen
Stukkateure Josef Anton Natter (1768 - 1853), Josef Simon Moosbrugger
(1774 - 1831) und Franz Michael Felder (1759 - 1848) Kronenwirt, schufen
nun eine Gipsdecke (Spiegelgewölbe) und schmückten die Umrahmung für
die Gemälde und Fenster mit reichem Stuck, der heute noch die Kirche
ziert und ihr ein freundliches Gepräge gibt. Im selben Jahr malte Joh.
Gaissenhoff von Pfronten die Gewölbefresken: Im Chorgewölbe Maria
Himmelfahrt, umgeben von Bildern des Heiligen Nepomuk, Wendelin, Alois
und Josef; im Langhaus das Letzte Abendmahl und die Auferstehung
Christi; in die Mulden des Gewölbes in Medaillon die vier großen
Kirchenlehrer.
Die Altäre
Hochaltar:
Bild Christus und die Kirchenpatrone Philipp und Jakob,
oben
Gottvaterbild: beide von Joh. Schraudolph (1808 - 1879)
Flankierende Statuen: Hl. Antonius und Hl. Franziskus
Rechter Seitenaltar:
1863 Bild; Hl. Antonius mit dem Jesuskind v. Jele,
Flankierende Statuen: Hl. Ulrich und Hl. Konrad, Innsbruck
Linker Seitenaltar:
1873 Bild: die Rosenkranzkönigin und der Hl. Dominikus.
Das Bild, das vor 1873 auf dem linken Seitenaltar war, hat jetzt einen Platz an der Südwand gefunden.
Flankierende Statuen: Hl. Katharina und Hl. Barbara
Aus der Pfarrchronik
1838
erhielt die Kirche die 1. Orgel mit 14 Reg. v. Severin Eckart v. Stiefenhofen
1874
wurden neue Fenster eingesetzt, auf der Frauenseite wurden sie um ein Drittel vergrößert
1882
malte Joh. Kärle an den Chorbogen: Der Gruß des Engels an Maria.
1885
wurden die 3 Glocken umgegossen und eine große kam dazu
1891
schuf Orgelbauer Behmann v. Schwarzach eine neue mechanische Orgel mit 11 Reg.
1895
verfertigte
Schreinermeister K. Felder eine neue Kirchentüre und der einheimische
Bildhauer Gebhard Moosbrugger (1861 - 1922) schuf die Reliefs (Moses im
brennenden Dornbusch). Weiters schnitzte er
1908
eine Weihnachtskrippe für die Kirche und
1910
das Kreuz an der Nordseite und eine Immakulata
Im
selben Jahr kam ein neuer Fußboden (Mettlacher Platten) in die Kirche
und Schreinermeister K. Felder machte neue Kirchenstühle und eine
Wandtäferung
1917
mussten alle vier Glocken abgeliefert werden (Erster Weltkrieg)
Das Glöcklein aus der Kapelle in Hopfreben kam als Ersatz in den Turm.
1920
wurde ein Stahlgeläute von der Fa. Böhler in Kapfenberg angeschafft (910 kg, 522 kg, 191,5 kg, 122,5 kg)
Um
diese Zeit modulierte Gebhard Moosbrugger ein Relief für ein
Kriegerdenkmal, das dann von Kaspar Hiller (Bezau) in Holz geschnitzt
und
1924
aufgestellt und eingeweiht wurde. (Den Aufbau schuf K. Felder)
1928
wurde die Kirche von Maler Marte renoviert (Bild: Hl. Canisius im Chor)
Christian Moosbrugger: 4 Evangelisten an der Kanzel
1957
Die Vergrößerung der Kirche:
Nur
der sehr langsamen Zunahme der Dorfbevölkerung war es zu verdanken,
dass die 1710 erbaute Kirche 200 Jahre lang genügend Raum bot. Aber seit
ca. 1910 wäre eine Erweiterung des Kirchenraumes sehr notwendig
gewesen. Doch 2 Weltkriege und ihre Folgen verhinderten das Vorhaben.
Endlich konnte 1956/57 die Vergrößerung des Kirchenraumes nach den
Plänen des akad. Bildhauers Kaspar Albrecht von Rehmen durchgeführt
werden. (Mauerwerk: Jos. Gasser, Mellau; Dachstühle: Joh. Madlener, Au)
Der
Kirchenraum wurde um 12 m verlängert und erhielt gegen Norden eine
Vorhalle, in der nun das Kriegerdenkmal einen gebührenden Platz erhalten
hat und eine Gedenktafel der Ortspfarrer angebracht werden konnte.
1981
Neue Orgel mit 26 Registern
Jubiläumsorgel zum 300-jährigen Bestehen der Pfarrei - gebaut von der
Firma Rieger in Schwarzach; zugleich Abschluss der Renovierungsarbeiten
an der Empore. Die Schnitzarbeiten an der Orgel und die Gestaltung und
Ausführung der Emporebrüstung erfolgten durch Kaspar Felder,
Schreinermeister in Schoppernau auf eigene Kosten. Künstlerische
Beratung bei der Erstellung der Disposition: Günther Fetz aus Lochau
1989/90
Erweiterung des Friedhofs gegen Osten, Bau einer Totenkapelle sowie Kirchenplatz- und Pfarrhofrenovierung
2015
Aufwendige Innenrenovierung der Gemälde, Altäre, Stuck und sonstigen Inventar.
Erneuerung der gesamten Technik wie Licht, Heizung und Beschallung. Neugestaltung des Volksaltar und Ambo aus Naturstein von Herbert Berchtold (Baumeister der Diözese).