Die Ausführungen über den Zehent mögen dartun, daß in früheren Zeiten
die Bewohner unserer Talschaft weitgehend durch Selbstversorgung ihre
Ernährung sichern mußten. Dies war unter anderem auch durch die für
heutige Zeiten unvorstellbar schlechten Verkehrsverbindungen bedingt.
Denn der Warenaustausch war nur mit Saumpferden, später mit
Pferdefuhrwerken möglich. Der Selbstversorgung aber waren durch das
rauhe Klima Grenzen gesetzt, der Getreidebau war kaum möglich. Ziemlich
große Bedeutung spielte aber der Anbau von Kartoffeln. Der Anbau dieser
Feldfrucht wurde aber erst später bekannt.
Als dann die
Verkehrsverbindungen besser wurden, stellten sich die Wälder auf
Graswirtschaft um: Milchwirtschaft, Milcherzeugnisse und Viehzucht
spielten die größte Rolle. Mit Norditalien - damals zum größten Teil
noch österreichisch - gab es lebhafte Handelsbeziehungen.
In der
Embser Chronik charakterisiert Georg Schleh im Jahr 1616 den
Bregenzerwald als "ein Wild gelendt, jedoch von der ville des Volkes wol
gepflanzt, hat vil Vieh und Molken, sonderlich erzeugt diß Land vil
Flachs, dahero mehret es sich meistenteils mit dem spinnen, darob sie
den langen Winter zubringen..."
In den ältesten Notizen über den
Zehent, der an den jeweiligen Pfarrherrn zu entrichten war, werden
neben Milchprodukten und Vieh auch Flachs, Hanf, Gerste, Honig und Obst
namentlich aufgeführt. Milchwirtschaft und Ackerbau waren damals die
Haupterwerbsquellen der Einwohner.
Heute haben sich die Bauern
des Dorfes gänzlich auf die Gras- und Forstwirtschaft umgestellt.
Viehzucht und Milchwirtschaft bilden die Existenzgrundlage (Vorarlberger
Braunvieh, Käseerzeugung). Neben der Rinderzucht hat die
Kleinviehhaltung nur mehr untergeordnete Bedeutung. Die Zahl der
landwirtschaftlichen Betriebe hat zwar abgenommen, jedoch nicht der
Bestand an Rindern. Auffallend ist ferner, daß auf Grund der
fortschreitenden Motorisierung die Zahl der Pferde stark rückläufig ist.
- Die Zahl der in der Landwirtschaft Beschäftigen hat im Laufe zweier
Jahrzehnte erheblich abgenommen. Dies ist vor allem darauf
zurückzuführen, daß immer mehr Kleinbetriebe, die unrentabel waren,
aufgelassen wurden.
Seit dem 17. Jahrhundert (Barockbaumeister)
gibt es im Dorfe Handwerker in größerer Zahl, heute vor allem im
holzverarbeitenden Gewerbe. Ihre Erzeugnisse finden guten Absatz. Ferner
ist der Verkauf von Rund- und Schnittholz beachtlich, seit die Gegend
durch Straße und Eisenbahn erschlossen wurde. Die Heimindustrie
(Stickerei) ist heute ganz ausgestorben. Noch im Jahre 1910 waren
insgesamt an die 100 Sticker und Stickerinnen im Dorf tätig. Um die
Reserven an Arbeitskräften zu nutzen, hat ein Textilunternehmen des
Rheintals einen Filialbetrieb errichtet (Wolford). In diesem finden
hauptsächlich Mädchen und Frauen Arbeit. Leider wurde dieser Betrieb aus
rationellen Gründen im Frühjahr 1987 aufgelassen. Jetzt dient das
Gebäude nur noch als Verkaufsstelle der Firma Wolford. Ein beachtlicher
Teil der Burschen und Männer arbeitet als Pendler auswärts.
Der
Fremdenverkehr ist seit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Zweiten
Weltkireg zu einem bedeutenden Faktor im Wirtschaftsleben des Ortes
geworden. Nicht nur Gastwirte und Handwerker ziehen Nutzen aus ihm, für
viele kleinbäuerliche Anwesen bringt gerade dieser Erwerbszweig den
unbedingt notwendigen Nebenverdienst. Trotz allem wandern jährlich vor
allem Junge Leute aus, um im Rheintal und anderswo
Verdienstmöglichkeiten zu finden. Während in den Anfängen der Besiedlung
die Ausbreitung des Dorfes wohl ziemlich rasch vor sich gegangen sein
mag, verlief die Entwicklung später nur mehr sehr langsam.
- Von 1870 -
1945 wurden insgesamt nur 15 neue Häuser gebaut.
- In den Jahren 1945 -
1973 waren es jedoch 80 Neubauten.
- 1949 wurde die heutige Schule vergrößert und 1992 innen
und außen generalsaniert.
- 1957 wurde die Kirche verlängert. 1966 wurden die
Diedamskopfbahnen eröffnet und gaben dem inzwischen zu einem bedeutenden
Wirtschaftsfaktor gewordenen Fremdenverkehr kräftige Impulse (Sommer-
und Wintersaison). Diese wurden 1996 in eine moderne 8er Kabinenbahn
umgebaut.
- 1969/70 wurde das neue Gemeindehaus, in dem auch Post,
Tourismusbüro, Zweigstelle der Raiffeisenbank Au und andere
Einrichtungen untergebracht waren, erbaut.
- 1978 Eröffnung des neuen
Freischwimmbades mit 2 Tennisplätzen. Das Gebäude wurde im Frühjahr 1997
generalsaniert.
- 2003 wurde neben dem Gemeindehaus ein Geschäfts- und Kulturhaus errichtet, in welchem das Tourismusbüro, die Bücherei, das Feldermuseum, die Elternberatung, der Musikproberaum sowie Geschäftsräumlichkeiten (Bank, Frisör) untergebracht werden konnten.
- 2004 erfolgte der Neubau des Feuerwehr- und Bergrettungsgebäudes. Das Gebäude wurde 2016 mit Ordinationsräumlichkeiten für den Gemeindearzt aufgestockt.
- 2015 Neubau eines Gemeindebauhofs gemeinsam mit dem Biomasseheizwerk